Befürworter eines traditionell trübsalbeladenen Doom-Verständnisses dürfen – würden sie dies denn jemals tun – frohlocken: The Gates Of Slumber melden sich nach geschlagenen 13 Jahren mit ihrem Band-betitelten neuen Studioalbum zurück. Das Trio aus dem amerikanischen Indiana serviert auf seiner sechsten Veröffentlichung sechs schwarze wie starke Schlepper, die sich hervorragend als herbst-winterlicher Soundtrack für Thronsitzungsabende im hauseigenen Turmzimmer eignen. Thematisieren Hiobsbotschaftshymnen wie ‘We Are Perdition’ oder ‘At Dawn’ gekonnt die schicksalhafte Unausweichlichkeit des menschlichen Verderbens, berufen sich Gates Of Slumber dabei musikalisch nicht allein auf die Altvorderen aus Birmingham, sondern bringen neben dem Kniefall vor der urbritischen Verdammnis auch Elemente direkter und indirekter amerikanischer Nachfolger wie etwa Trouble oder Saint Vitus ein.
🛒 THE GATES OF SLUMBER bei AmazonÄhnlich wie Grand Magus, deren Band-Karriere ebenfalls Mitte/Ende der Neunziger begann, verstehen sich The Gates Of Slumber darauf, ihre Doom-Wurzeln mit ein paar Classic Metal-Charakteristika zu vermengen, was in einem Song wie dem flotteren ‘Full Moon Fever’ durchbricht. So bieten weder der herrliche Bollerbass von Steve Janiak, die dramatischen Drums von Chuck Brown noch die Riff- und Gesangskompetenz von Karl Simon neben der prallen Produktion und dem sorgfältigen Songwriting irgendwelche Angriffsflächen, was THE GATES OF SLUMBER kurzum zur klassischen Doom-Empfehlung des Monats macht.
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