Da dies schon das zweite Album der ewigen Rocker-Resterampe namens The Dead Daisies ist, bei dem Glenn Hughes Bass und Mikro bemüht und man auf diesen guten Mann einfach nichts kommen lassen darf, gehen sämtliche Bonuspunkte in der Bewertung allein auf Hughes’ Konto. Denn so handwerklich versiert und routiniert die Vorstellung von RADIANCE auch daherkommt (weniger sollte von erfahrenen Profimusikern auch nicht zu erwarten sein), dürfte das im Verbund mit dem Gitarristengespann Doug Aldrich und David Lowy verfasste Classic Rock-Baukasten-Song-Material leider das uninspirierteste, formelhafteste und vorhersehbarste unter Hughes’ Mitarbeit seit Langem sein.
🛒 RADIANCE bei AmazonDazu gesellt sich eine fast fühlbare emotionale Unbeteiligung aller Beteiligten – da helfen auch ein paar Deep Purple-Tupfer, Led Zeppelin-Verweise oder an das verbliebene Audioslave-Publikum anbiedernde Tendenzen nichts. Von keiner der zehn generischen Nummern bleibt wirklich etwas hängen, und letztendlich sind sie allesamt – analog zum stetig rotierenden Personal (jetzt wieder dabei: Drummer Brian Tichy) der Söldnertruppe um den Immobilienmogulerben, Piloten und Businessman Lowy – ganz okay, aber auch komplett austauschbar. Vor dem Hintergrund, dass Hughes mit Black Country Communion oder zuletzt California Breed durchaus ein gutes Händchen für neue, hochkarätige und vielversprechende Band-Projekte bewiesen hat, ist dies einfach nur unter seiner Würde.
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