The Crown COBRA SPEED VENOM

Death Metal, Metal Blade/Sony (10 Songs / VÖ: 16.3.)

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Was ist denn jetzt passiert? Die schwedischen Death-Thrasher The Crown erklimmen den Soundcheck-Thron im METAL HAMMER? Dass derart extreme Ausreißer die übergreifende Zustimmung großer Teile der Redaktion auf sich vereinen können, kommt tatsächlich nicht allzu häufig vor (zuletzt: Witchery). Und das ist nicht die einzige Überraschung:

Die Anfang der Neunziger begonnene Band-Geschichte der Schweden wurde besonders durch das stete Hin und Her am Mikro geprägt; das 2015 veröffentlichte DEATH IS NOT DEAD erregte eher aufgrund der abermaligen Rückkehr von Urgrunzer Johan Lindstrand Aufmerksamkeit als wegen seiner musikalischen Inhalte – diese waren zwar solide, ließen jedoch im Vergleich zu früheren Werken das gewisse Etwas vermissen.

Genau jenes wohnt der neunten beziehungsweise zehnten Veröffentlichung der Schweden (je nachdem, wie man CROWNED IN TERROR und dessen Neuaufnahme CROWNED UNHOLY zählt) nun definitiv wieder inne. Denn COBRA SPEED VENOM ist ein bombenstarkes Album: Einmal mehr spielen The Crown mit ihrer Schlüsselqualifikation, der Mischung aus Atmosphäre (als Einleitung oder Intermezzo), melodischen Passagen und alles in Grund und Boden wütender Raserei.

Diesmal geht das Quintett allerdings mit mehr Angriffslust und spürbarer Hingabe zu Werke. Dies manifestiert sich in Todesbrechern wie ‘Destroyed By Madness’, ‘Iron Crown’ oder ‘Rise In Blood’: Hier zeigt sich das technische Können der Instrumentalfraktion, die das wüste Grunzen Lindstrands herrlich in Szene setzt, aber auch das faszinierende Gespür der Gruppe dafür, ihre komplizierten Strukturen in astreine Headbanger zu überführen, also in gleichem Maße zu begeistern und zu (über-)fordern – was weitere Hördurchgänge unabdingbar macht.

Mit noch mehr Geschwindigkeit und wendungsreichen, fast halsbrecherischen Riffs wartet das fette ‘In The Name Of Death’ auf, das sich als lupenreiner Hit hervortut und als Höhepunkt über dem Gesamtwerk schwebt. Dass es auch im etwas zurückgenommenen Tempo funktioniert, zeigen Nummern wie ‘We Avenge!’, ‘World War Machine’ oder ‘Necrohammer’ – hier stellen The Crown klar, dass man sie auch in verhalteneren Phasen zu keiner Sekunde unterschätzen darf: Der nächste Killer-Refrain biegt schon um die Ecke!

Genau diese vielen zu erfassenden Schichten machen das Album letztlich aus – COBRA SPEED VENOM begeistert erst restlos, verwirrt alsbald und wirft Fragen auf, um den Hörer schließlich in einem erbarmungslosen Strudel aus komplexer Brachialität endgültig mit sich zu reißen: „Feel the noise, c’mon and feel the noise – in the name of death! Feel the noise of the beast raging on and on and on…“

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