Einmal fallen lassen, bitte. Hinein in einen Dschungel farbenreicher Fantasien. Mit ihrem vierten Werk CLAIRVOYANT ziehen The Contortionist in ein ergreifendes Abenteuer. Ihre instrumentale Eröffnung ‘Monochrome (Passive)’ ist der Schritt ins Licht. Hin zum Klimawandel. Es regnet, es schwitzt, dabei ist die Atmosphäre sonnig heiter. Erst mal aufsaugen, welch einen nach Raum atmenden Progressive Rock die Herren aus Indianapolis zaubern. Wenig Verzerrung, mehr jazzig swingender Schwanengesang.
Eine fühlbare Fusion aus handzahmen Tesseract und harmonischem Katatonia-Vibe nimmt bedächtig Fahrt auf, es fließt und schwappt. Zentral gelegen: das so passend betitelte ‘The Center’. Spätestens hier sind alle Denkprozesse, sämtliche Erklärungsversuche, was das hier eigentlich ist, wie weggewischt. Der Geist findet seine Mitte. Und badet in weißer Endlosigkeit, genießt das Sein. Stampfend brutal wird es nur in so erdenden Wuchtbrummen wie ‘Return To Earth’. Aber dann immer nur für ein paar Schrecksekunden. Mit dem finalen ‘Monochrome (Pensive)’ schrauben sich wie am Anfang sinnesverstärkende Synthesizer vom Keyboard ins Hirn. Auflösung aller Materie. Wahre Schönheit. So zerbrechlich, so flüchtig. Danke.