Mit aktuellem Feminismus ist das zwar unvereinbar, aber ist es wirklich so schlimm, wenn ich einer Band mit Frontfrau sofortigen Sympathiebonus gebe? Einer so viehisch abgehenden Mutter dazu?
Egal: Die Lorbeeren sind verdient. Was The Agonist aus Montréal hier reißen, ist enorm. Nicht, dass die Kanadier den Metal neu erfinden, nein, aber ein so kurzweiliges, ultrabrutales, hinreißend bratziges und betörendes Album ist mir seit Eths’ TERATOLOGIE nicht mehr untergekommen.
Wie Cryptopsy meets Lacuna Coil, mit Hagel und Granaten totgemachter Goth Metal, komplex und – wann immer möglich – völlig entmenscht: Herz, was willst du mehr? Man muss Sängerin Alissa White-Gluz hören, um ihre stimmliche Bandbreite erfassen zu können – diese Palette ist einfach unglaublich.
Dass manche Tracks daneben ein bisschen planlos (‘Waiting Out The Winter’) oder überfrachtet (‘Martyr Act’) wirken, wird von dem genialen Geflecht aus Thrash, Grind- und Jazzcore, Dark Metal und Neoklassik locker wettgemacht. Anspieltipps: das betörende ‘The Tempest’ und ‘Chlorpromazine’ – ein Leckerli frisch aus der Psychiatrie.
Melanie Aschenbrenner
Diese und viele weitere Rezensionen gibt es in der März-Ausgabe des METAL HAMMER.
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