Sänger Vincent Bennett droht jedem Prügel an, der The Acacia Strain dem Deathcore zuordnet. Kurios, aber egal. Denn ob man seine Musik nun so oder als Hybrid aus Metalcore, Doom, Death- und Sludge Metal bezeichnet – sie leidet fernab jeglichen Spartendenkens unter einem grundlegenden Problem: Der Namensvetter des ‘Phantom Kommando’-Bösewichts und seine Auswechselbank pfeifen auf Vielfalt und Überraschungen.
Die zäh-zermarternde Formel aus lethargischem Kriechen, Überholmanövern, knietief gestimmten Gitarren, klaustrophobischen Leads, (zu langen) Sprach-Samples, eintönigem Gebrüll und druckvoll-generischem Djent-Klang hätte vor zehn Jahren noch Applaus geerntet. Auf Album acht triggert sie hingegen eher Kopfschmerzen und Gähnreflexe – besonders gegen Ende, wenn Rückkopplungen in ‘Walled City’ den Untergang einläuten und der neunminütige Trauermarsch ‘Cold Gloom’ die Erde zu Grabe trägt.
Hier und dort zeigt GRAVEBLOOM aber auch, dass es anders geht. Nämlich in den raren Momenten, in denen The Acacia Strain ihr bewährtes Muster zumindest etwas dynamischer stricken (‘Plague Doctor’, das von melodischen Soli profitierende Titelstück). Dass ausgerechnet ‘Big Sleep’ konträr zu seinem Namen (und anderen Songs) Windmühlen- statt Schlafalarm auslöst, ist eine Ironie für sich. Begeisterungsstürme bleiben trotzdem aus. Nicht zuletzt, weil Konkurrenten wie Whitechapel hinlänglich bewiesen haben, dass der Deathcore-Ausweg nicht in einer Sackgasse münden muss.