Das „Geschenk für die Besessenen“ mag auf dem düsteren Cover unter dem verschnörkelten Logo an den berühmt-berüchtigten Würfel aus ‘Hellraiser’ erinnern, doch musikalisch geht es auf dem neuen Album von The Absence deutlich weniger finster zu. Dass es überhaupt zu A GIFT FOR THE OBSESSED gekommen ist, erscheint nach jahrelangen Querelen fast wie ein Wunder. Den Deal mit Metal Blade los, coolerweise ein gehaltenes Wort nach einer gescheiterten Crowdfunding-Kampagne (deren Vorbesteller nach fünf (!) Jahren nun endlich etwas bekommen sollen), mit den Zazulas ein neues Management und Label – und frische Gitarristen.
Am grundlegenden Sound der Band aus Tampa hat sich auf dem schick produzierten Album aber nicht viel verändert: Statt Old School-Death Metal (Tampa!) herrscht fetziger Melodic Death Metal mit feinem Riffing, hochwertigen Leads, treibender Bassdrum und leicht keifendem Shouting. Klingt nach Arch Enemy? Richtig, hier wird ziemlicher Worship betrieben, wenn auch ohne weibliche Reize und blaue Haare, dafür aber auf hohem Niveau. Wer auf die US-Schweden steht, wird trotz des etwas geringeren Prog-Anteils auch an The Absence seine helle Freude haben. Ungewöhnlich auch die Cover-Version auf A GIFT FOR THE OBSESSED, denn hierfür hat sich das Quintett ‘You Can’t Bring Me Down’ von Suicidal Tendencies vorgeknöpft.