Tesseract One

Progressive Metal, Century Media/EMI 11 Songs / 54:32 Min. / VÖ: 22. März 2011

5.0/ 7
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Foto: Century Media/EMI

2003 von Gitarrist Acle Kahney als Soloprojekt mit offener Zukunft ins Leben gerufen, entwickelte sich aus der ursprünglichen Idee die Band Tesseract, die 2007 ein Demo veröffentlichte. Die Engländer machten sich die Macht des Internets zunutze und waren schnell in aller Munde. Sogar Musikerkollegen wie Textures oder Meshuggah sprachen in höchsten Tönen vom kompositorischen und handwerklichen Potenzial der jungen Briten.

Ohne Plattenfirma im Rücken traten Tesseract auf Festivals in England und Portugal auf und absolvierten gar eine Nordamerika-Tour auf Einladung und im Vorprogramm von Devin Townsend. Die nächste ausgedehnte Reise durch die USA und Kanada mit Protest The Hero steht kurz bevor, doch dazwischen erscheint endlich das Debüt ONE. Das extrem ambitioniert wirkende Quintett muss hierauf die Vorschusslorbeeren bestätigen. Und das schaffen sie. Vielleicht auch deshalb, weil sie jeglichen Vergleichen aus dem Weg gehen, denn Parallelen zu anderen Gruppen sind nicht festzumachen.

Tesseract legen den Fokus weniger auf selbstverliebte Solo-Demonstrationen oder unnötig aufgeblasene und verschachtelte Instrumentierung, sondern auf tief schürfende Atmosphäre und intelligent inszenierte Spannungsbögen. Tesseract klingen fragil, experimentell, modern und selbstbewusst und begeistern mit vielen schlüssigen Rhythmuswechseln, Feinfühligkeit, leidenschaftlichem, gerne auch mal garstig-aggressivem Gesang und einem leichten Alternative-Unterton. ONE sollte unbedingt einige Male am Stück gehört werden. Dann wird die Faszination von Tesseract rasch greifbar.


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