Terminator 3 – Rebellion der Maschinen (2003) war ein Debakel für Fans der ersten beiden Teile. Stumpfes Action-Kino, das nicht mal kurz an die Atmosphäre der beiden Klassiker von 1984 und 1991 heranreichen konnte. Da kann Regisseur McG mit Teil 4 kaum schlechter werden – auch wenn er im Blockbuster-Sektor bisher noch kaum Erfahrung hat.
Erfahrung hat allerdings Hauptdarsteller Christian Bale zur Genüge. Immerhin hat er so ganz nebenbei dem ebenfalls erlahmendem Kult der Batman-Filme erfolgreich neues Leben eingehaucht. Heute spielt er den Rebellenführer John Connor, der im Jahre 2018 zum finalen Schlag gegen die Maschinen ausholt. Was im Terminator-Makrokosmos sein Kampf gegen die Maschinen ist, wird im Mikrokosmos seines Lebens der Kampf gegen Marcus Wright (Sam Worthington). Er ist ein 2003 hingerichteter Mörder, der fünfzehn Jahre und einen weltweiten Atomkrieg später als Cyborg wiederkehrt. Er hält sich trotzdem für einen Menschen, will Connor und der Widerstandsbewegung helfen, überzeugt Pilotin Blair Williams (Moon Bloodgood), hat es bei Connor aber deutlich schwerer. Maschinen sind die Feinde – menschliches Herz oder nicht.
Doch der Zweikampf dieser beiden bestform-Schauspieler wird in Terminator 4 – Die Erlösung um einen dritten Pol erweitert: den jungen Anton Yelchin. Er spielt Kyle Reese, die Figur also, der in Terminator 1 Sarah Connor half und zum Vater von John Connor wurde. Wird er ausgeschaltet, gibt es keinen John Connor, keinen Widerstand – die Maschinen siegen. So entspinnt sich zwischen den drei Charakteren Connor/Marcus/Kyle der hauptsächliche Plot von Terminator 4, der bis auf den Anfang komplett im Jahre 2018 spielt, inhaltlich die Vorgeschichte zum per Zeitreise beginnenden Terminator 1 darstellt und die Hauptpersonen tief ins Innere des Erzfeindes Skynet bringt.
Die Verweise auf vorhergehende Terminator-Filme enden aber nicht in der Hintergrund-Geschichte, sondern werden selbstverständlich auch durch die Dialoge, Waffen und Kleidung hochgehalten. Unerwartet lustig wird es für Fans z.B. wenn der noch jugendliche Kyle Reese den berühmten Satz „I’ll be back“ bringt, der eigentlich vom Terminator geprägt ist. Selbst Arnold Schwarzenegger, der 1984 dem Terminator ein Gesicht gab, taucht kurz auf – genau wie einer der seligen Guns N’ Roses Kracher, der schon in Terminator 2 für Stimmung sorgte.
Ein Manko hat der vor Action krachende Film dann allerdings doch. Ein Manko allerdings das widersinnigerweise aus einem Pluspunkt erwächst: Regisseur McG legte größten Wert darauf, die Welt der Zukunft so karg, rau und unwirtlich aussehen zu lassen, wie man es nach einem weltweiten Nuklearkrieg irgendwie annimmt. Die Settings sind also dreckig, sandig, verrostet und vor allem farblos. Das ist gut so und bringt Terminator 4 meilenweit vor seinen Vorgänger, der mehr wie ein CGI-Werbefilm in Überlänge wirkte, als wie ein Science-Fiction-Meilenstein. Trotzdem sind die Zukunftsvisionen aus Terminator 1 und 2 kälter, furchteinflößender und beklemmender, als alles, was die ziemlich talentierten Optik-Fachmänner bei Terminator 4 erschaffen.
Aber das ist eine Beschwerde auf höchstem Niveau, denn Terminator 4 – Die Erlösung schafft genau das, worin Terminator 3 versagte: er knüpft ohne Bruch an die ersten beiden Teile an, bringt den grobschlächtigen Realismus ins Rennen, der auch schon Batman Begins auszeichnete und kann aller Klischees, kleineren Ungereimtheiten und bedienter Erwartungshaltungen mit großartiger Action und einem stimmigen Setting überzeugen. Überzeugen und explizit den bereits in Produktion befindlichen Terminator 5 ankündigen.
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