Tankard wanken seit satten 35 Jahren durch die Gegend und wähnen sich selbst, der Titel deutet es an, bereits mit einem Bein im Grab. Dass man aber auch einbeinig noch ordentlich einen losmachen kann, beweisen die Hessen auf ihrem mittlerweile 17. Studioalbum. Der Flaschenöffner ‘Pay To Pray’ lässt jedenfalls keine Wünsche offen, was auch für die neun folgenden Glücklichmacher gilt.
‘Arena Of The True Lies’ überzeugt mit einem klassischen Metal-Ansatz, während sich das Titelstück auch in Sachen Eingängigkeit als direkter Nachfolger von ‘R.I.B. (Rest In Beer)’ anbietet. Im kompromisslosen Thrasher ‘Syrian Nightmare’ ist Gerres Wut auf die derzeitigen Zustände in Vorderasien regelrecht greifbar, während ‘Northern Crown (Lament Of The Undead King)’ als ungewöhnlicher (aber komplett überzeugender) Flirt mit schwedischen Einflüssen überrascht. Hinten raus wird es mit ‘Secret Order 1516’ und ‘Sole Grinder’ noch mal richtig stimmungsvoll – da klappert die künstliche Hüfte zum Takt der großartigen Melodien und Riffs.
Die finale Feststellung, dass die Frankfurter ihren x-ten Frühling erleben, ist zwar so ausgeleiert wie der Jogginghosen-Bund von Herrn Geremia, passt in diesem Fall aber nun mal wie ein Bierkasten auf den anderen.