System Of A Down Toxicity

Nu Metal, (15 Songs / 44:50 Min.)

7/ 7
teilen
twittern
mailen
teilen
von

Der nächsten Person, die in meiner Gegenwart angesichts einer solchen Platte die Behauptung aufstellt, die Rockmusik sei tot, verpasse ich höchstpersönlich einen Einlauf!

Mit Griffen zu Superlativen soll man bekanntlich sparsam umgehen, aber für TOXICITY ist die Höchstwertung fast unumgänglich. System Of A Down haben das Kunststück vollbracht, ihre ureigne Identität, die sie bereits vor drei Jahren auf dem selbstbetitelten Debütalbum andeuteten, zu bewahren und noch zu verfeinern. Wo auf dem Debüt noch eine gewisse Monotonie (bis auf ‚Spiders‘ kamen die melodischen Momente etwas zu kurz) vorherrschte, waltet heute eine musikalische Vielfalt, die kaum in Worte zu fassen ist.

Das unkonventionelle Quartett aus Los Angeles ist zweifellos melodischer geworden, woran Serj Tankians einzigartiger Gesangsstil nicht unschuldig ist. Alleine schon die erste Single ‚Chop Suey‘ rechtfertigt den Kauf des Albums, vereint sie doch alle Qualitäten in sich, die System Of A Down im Jahr 2001 auszeichnen: irrsinnige Geschwindigkeitswechsel, unberechenbare Songstrukturen, emotionale, unter die Haut gehende Gesangslinien und ein Härtegrad, der sich gewaschen hat.

Das Unglaubliche ist, dass sie all diese Elemente und Stimmungsschwankungen problemlos im kompakten Dreiminutenformat unterbringen. Dennoch – und das ist für mich die größte Überraschung – wirken die Songs nicht zerfahren und künstlich zusammengestückelt, sondern sehr homogen. Wer beim Konsum dieser CD nicht hysterisch zappelnd vor der Stereoanlage tanzt, ist klinisch tot!


ÄHNLICHE KRITIKEN

Metal: Hellsinger


ÄHNLICHE ARTIKEL

System Of A Down sondieren das Terrain, was Konzerte angeht

System Of A Down testen dieses Jahr, wie gut die Band und insbesondere der am Rücken angeschlagene Serj Tankian mehrere Konzerte verkraften.

Serj Tankian legte sich einst mit Slayer-Fans an

System Of A Down wurden einst von äußerst unangenehmen Slayer-Fans mit Münzen beworfen, erinnert sich Serj Tankian.

Rolling Stone: 9 Metal-Alben unter besten Alben des 21. Jh.

Der Rolling Stone hatte bei den "Bislang 250 besten Alben des 21. Jahrhunderts" immerhin 9 LPs mit harten Gitarren auf dem Schirm.

teilen
twittern
mailen
teilen
Serj Tankian legte sich einst mit Slayer-Fans an

Jeder fängt mal klein an -- so auch System Of A Down. Die vier Alternative-Metaller waren nicht immer schon Headliner, sondern gingen einst noch als kleiner, unbekannter Supportact auf Tour. Und zwar unter anderem mit Slayer, wie Frontmann Serj Tankian in seiner Autobiografie ‘Down With The System’ erzählt (nachzulesen beim britischen Metal Hammer). Wütende Schimpftirade "Wir eröffneten für Slayer, was eine gewaltige Möglichkeit für ein Band war, die noch nicht ihr erstes Album veröffentlicht hatte", erinnert sich Serj Tankian. "Aber diese Tour war, wie in ein Rock'n'Roll-Boot Camp zu gehen. Slayer-Fans lieben bekanntlich Slayer und hassen ansonsten einfach alles andere…
Weiterlesen
Zur Startseite