Im Industrial Metal gibt es grundsätzlich einen gewissen Hang zu den Achtzigern, aber nicht viele Bands zeigen dies so offenkundig wie die Schweizer Sybreed. Im Kern ist ihr drittes Album Synthie Pop, der von harten Metal-Elementen wie man sie von Spineshank. Fear Factory oder partiell auch Samael kennt, ummantelt ist.
Das tut dem Hörspaß keinen Abbruch – die mit viel Hall versetzte Stimme von Frontmann Ben gefällt mir weitaus besser als die geschrienen Passagen, die doch eher klischeehaft wirken und manchmal auch schlicht nicht passen. Ähnlich ist es mit der Musik. Wenn Sybreed sich in ihre wogenden Pop-Strukturen fallen lassen und mit Achtziger-Samples spielen, entsteht eine sehr eigene, eine sehr sphärische Stimmung. Dass das Ganze teilweise recht tanzbar ausfällt, liegt in der Natur dieses Stils, den die Band selbst als „Death Wave“ bezeichnet.
Mir persönlich könnten Sybreed künftig noch mehr zu ihrer poppigen Seite stehen: THE PULSE OF AWAKENING macht teilweise enorm Laune – insofern man ein Faible für leicht schwülstige Melodien besitzt.
Matthias Weckmann
Diese und viele weitere Rezensionen gibt es in der Dezember-Ausgabe des METAL HAMMER.
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