Bart-Metal. Da denkt man an Schweiß, Bier sowie Tränensäcke, und wird von den Bandfotos auch nicht enttäuscht. Die Norweger Svölk zelebrieren ihre optischen Mittelfinger gegen die Bravoboys der Rock- und Metalszene. Die Haare sind genau so fettig wie ihre Riffs, die grundlegende Attitüde lautet: „Halt den Schnauzer!“ Wer so bärbeißig aussieht, muss die Groupies am Tresen abgreifen, kurz bevor sie alkoholisiert zu Boden brechen (sic!). NIGHTS UNDER THE ROUND TABLE liefert den perfekten Soundtrack dazu. Das zweite Album des Quintetts setzt sich erneut aus Stoner Metal, Heavy Rock, Doom und einigen Gitarrenharmonien zusammen, welche die Jungs einst schmachtend in Iron Maiden-Konzerten vernommen haben. Die Grundessenz ist also absolut tödlich geil, das Ergebnis jedoch eher mittelprächtig. Leider ist der Gesang im Vergleich zum Debüt viel weiter in den Hintergrund getreten, zudem finden sich wenig hundertprozentig zwingende Höhepunkte. Bitte weiterhin nicht duschen, die Frisurgestaltung dem Schrebergärtner überlassen, und trotzdem noch einmal an den Feinheiten des Songwritings schrauben. Denn wir wissen ja: Machte der Bart heilig, so wär‘ der Geißbock Heiliger Vater.