Es fühlt sich falsch an, wenn einen der Titel eines Black Metal-Albums zum Schmunzeln bringt. Leider ist der vermutlich ungewollt ulkige Name BUKKAKE OF SOULS bereits das Beste an der Platte, die beständig zwischen melodischer Schwärze und verzweifeltem Depressive Suicide Black Metal-Gekeife oszilliert und dabei nur selten die richtige Balance findet. Die Stimme kommt kaum zur Geltung, im Vergleich zu den Instrumenten ist sie viel zu leise abgemischt. ‘The Highest Spheres’ bedient sich fleißig am Tremolo-Picking aus dem Lehrbuch, ‘The Advent’ klingt nach einem verendenden Till Lindemann, und ‘Bukkake Of Souls’ erstreckt sich in einer Extreme-Metal-Urgewalt, die sich herausstechend zwischen Knüppelorgien und Midtempo-Atmosphäre entlanghangelt. Letzterer Song ist einer der wenigen Lichtblicke.
Im Kern ist BUKKAKE OF SOULS anstrengend – nicht, weil die Musik eine unzumutbare Krachtortur darstellen würde, sondern weil es ein Konglomerat von Elementen ist, die nicht zusammenpassen wollen. Einzelne Teile mögen gelungen, an manchen Stellen sogar glücklich eingesetzt sein; im Gesamten bewegen sich Suicide Circle mit BUKKAKE OF SOULS jedoch jenseits aller Hörgewohnheiten. Wem das gefällt, der lässt sich vermutlich auch während des Strandurlaubs in Malibu von Lou Reeds METAL MACHINE MUSIC (1975) genüsslich die Lauscher durchpusten.
***
Du willst METAL HAMMER lesen, aber kein Abo abschließen? Kein Problem! Die aktuelle Ausgabe portofrei nach Hause bestellen: www.metal-hammer.de/heftbestellung
***