Für einen Lacher waren die Christen-Rocker Stryper immer gut. Ihr Song ‘To Hell With The Devil’ ist bis heute Kult – wenn man ihn denn mit einem Augenzwinkern versteht. Nur, und das macht Strypers neues Album NO MORE HELL TO PAY deutlich: Es gibt kein Augenzwinkern mehr. Und plötzlich denkt man sich: Vielleicht war da auch nie eines? Vielleicht hatten wir uns diesen winzigen Anflug von Selbstironie nur eingebildet, um einen unterhaltsamen Glam-Song genießen zu können? Vielleicht brauchten wir das, um zu verdrängen, dass es sich bei Stryper um das penetranteste Missionarskommando in der Geschichte des Rock handelt?
Ihr neues Album jedenfalls ist durchschnittlicher Hard Rock, der dank Texten über Gottesliebe und Wasser-wird-Wein-Geschichten ungenießbar wird. Die Musik, so scheint es, ist Stryper nicht mehr wichtig. Sie dient nur noch als Vehikel für ihren blumigen Gottesdienst. Nicht falsch verstehen: Sollen Stryper ihren Glauben haben, aber wenn eine Band diesen penetranter vertritt als ein 15-Jähriger, der satanistischen Black Metal für sich entdeckt hat, dann läuft etwas schief.
Das können die Jungs doch nicht ernst meinen! Ein Song wie ‘Jesus Is Alright’ mit Mittelteil, in dem nölig „Jesus is my best friend“ gegospelt wird, muss doch Parodie sein. Das ist so grottenschlecht, dass man sich die Jungs von Nifelheim herbeisehnt. Denn die wissen wenigstens, wie damit umzugehen ist…
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