Wie Steel Panther mit dem Ausstieg ihres langjährigen Bassisten und Schminkspiegelträgers Lexxi Foxx umgehen? Nun, wie diese Band eben mit solchen Dingen umgeht: „Now Spyder’s on the bass and Lexxi’s gone / But it doesn’t mean we can’t still fuck his mom!!“ heißt es im Song ‘Never Too Late (To Get Some Pussy Tonight)’. Wer nun denkt, alles sei wie immer, tut der Band und ihrem sechsten Studioalbum unrecht. Klar, textlich dominieren weiterhin Ein- über Zweideutigkeiten und wird das Sex-Textspektrum lediglich um vorzeitige Ejakulation oder Schwanzgrößenfragen sadomasochistisch erweitert. Vielmehr sind es jedoch die sympathischen gesellschaftlichen und Rock-kulturellen Altherrenspitzen bezüglich des Status quo (‘1987’, ‘On Your Instagram’ oder ‘Ain’t Dead Yet’), mit denen es Steel Panther schaffen, älteren Sleaze-Semestern durchaus noch mal ein Grinsen ins Gesicht zu zaubern. Musikalisch tat der Band der Besetzungswechsel wohl gut.
🛒 ON THE PROWL bei AmazonEtliche der Songs drücken deutlich härter auf die Tube (und sind damit näher an Dokken als an Def Leppard) und zeugen zudem von jener latent angriffslustigen Attitüde, wie sie Glam Metal-Bands Anfang der Neunziger unmittelbar nach Nirvanas NEVERMIND an den Tag gelegt haben. Gepaart mit der Tatsache, dass Michael Starr stimmlich noch variabler Gas gibt und Satchel einige hervorragende L.A.-Riffs und -Soli aus dem Ärmel schüttelt, ist ON THE PROWL das Steel Panther-Album, auf das man nach dem Tiefflieger LOWER THE BAR gar nicht mehr gewartet hatte, aber nun nicht umhinkann, es doch für ziemlich gut zu befinden.
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