Einst gestartet, um die legendäre Hair- & Glam-Metal-Ära der Achtziger Jahre zu persiflieren, haben Steel Panther schon lange das künstlerische Potenzial ihrer namhaften Vorbilder erreicht und würden heute einige der eigenen Helden vermutlich an die Wand spielen. Bon Jovi? Zur Allerweltkapelle mutiert. Dokken? Durch die Eskapaden ihres namengebenden Frontmanns ruiniert. Mötley Crüe? In Rente. Cinderella? Seit Jahren und für unbestimmte Zeit auf Eis gelegt. Von all diesen Bands findet man Zitate und Querverweise auf HEAVY METAL RULES, dem fünften Studiowerk der kalifornischen Party-Tiger. Doch Sänger Michael Starr, Gitarrist Satchel, Bassist Lexxi Foxx und Schlagzeuger Stix Zadinia belassen es nicht bei einer Rückschau auf die glorreichen Zeiten.
🛒 HEAVY METAL RULES bei AmazonVielmehr setzen sie neun (plus Intro) eigene Duftmarken, die von handfestem Heavy Rock (‘I’m Not Your Bitch’ inklusive typischer Lee Roth-Schreie) über schnurrende, augenzwinkernde Singalongs (‘Always Gonna Be Your Ho’, ‘Gods Of Pussy’) bis hin zu vermeintlich schroffem Schwermetall (‘Heavy Metal Rules’, ‘Sneaky Little Bitch’) reichen und das gesamte Genre kräftig durchpflügen. Textlich liefern die vier schrägen Vögel natürlich die zu erwartenden Themen von Liebe, Lust & Libido (mit „pussy“ und „fuck“ als permanent rezitierte Lieblingswörter) – wohl wissend, dass die Fans speziell diese ironisch-sexistische Attitüde von ihnen fordern.