Es gibt zwei unschlagbare Stärken, die sich in der Karriere von Spock’s Beard immer wieder als größter Trumpf erwiesen haben: 1.) Die Band liefert stets auf höchstem kompositorischen wie produktionstechnischen Niveau ab, egal in welcher Besetzung sie sich gerade befindet. Und 2.) Mit nur einer Ausnahme (FEEL EUPHORIA, 2003) sind Spock’s Beard-Fans mit jeder der bislang zwölf Studioveröffentlichungen rundum glücklich.
Dies gilt auch für das neue Werk NOISE FLOOR, welches erfreulicherweise durch vertrauten Wohlklang und eine generell sehr angenehme Atmosphäre statt mit „Geräuschen“ glänzt. Bewusst haben sich die Musiker um den neuen Sänger Ted Leonard (ex-Enchant) diesmal für auffallend eingängige Arrangements entschieden, anstatt die vermeintlich anstrengendere Progressive-Karte auszuspielen.
Und so erinnert manches auf NOISE FLOOR an Kansas zu deren Spitzenzeiten (‘One So Wise’), anderes an die Radioerfolge von Yes, während nur ein Track (‘Box Of Spiders’) eine ähnlich schwierige Klassik-Komplexität wie die Musik von Emerson, Lake & Palmer besitzt. Inklusive einer fünfköpfigen Bläsersektion, die kräftig zum Farbenreichtum der Scheibe beiträgt, ist also auch NOISE FLOOR mit allen typischen Spock’s Beard-Tugenden ausgestattet.