Diese Band ist ein Phänomen, und zwar in jeglicher Hinsicht. Obwohl die Spiritual Beggars seit Beginn ihrer Karriere als Projekt angelegt waren, also jeder der Musiker stets seine Priorität auf einen anderen Haupt-Act legte, haben sie an allen Fronten Erfolge eingefahren: Soundcheck-Siege am Fließband, Huldigungen in Japan & Co. Selbst Sängerwechsel, eigentlich der Tod einer jeden Band, stecken sie locker weg. So auch jetzt: Auf RETURN TO ZERO ist mit Apollo Papathanasio von Firewind bereits der dritte Frontmann der Beggars-Historie vertreten.
Dass das der Band keineswegs schadet, sondern ihren Sound sogar noch bereichert, ist nicht nur ein Beweis für die Wandlungsfähigkeit der Schweden, sondern zugleich auch ein Riesenkompliment an Chefkomponist Michael Amott, der es stets geschafft hat, den ureigenen Band-Stil zu erhalten. Aber natürlich drückt auch Papathanasio den Songs seinen Stempel auf: Etliche Stücke sind metallischer ausgefallen als die früheren Werke, das beweist schon der Opener ‘Lost In Yesterdayʼ, der zudem eine Black Label Society-Schlagseite aufweist. Der Höhepunkt von RETURN TO ZERO kommt jedoch erst in der Album-Mitte: ‘A New Dawn Rising’ vereint alle Stilrichtungen perfekt in sich, von Hammond-Epik bis zu hartem Riffing ist alles am Start.
Und die Spiritual Beggars zeigen diesmal auch ihre ruhige Seite: In ‘The Road Less Travelled’, vor allem aber in ‘Spirit Of The Wind’ demonstrieren die fünf Musiker nicht nur ihre Liebe zum klassischen Siebziger-Rock, sondern zeigen, dass sie auch traurige Momente authentisch in Melodien verpacken können. All diese Qualitäten machen RETURN TO ZERO zu einem packenden, ausgewogenen, traditionsbewussten und dennoch stets zeitgemäßen Album – das hoffentlich auch live eine Chance bekommen wird.
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