Die bereits achte Veröffentlichung von Arch Enemy-Gitarrist Michael Amotts Classic/Hard Rock-Nebenbaustelle macht einem zwei Dinge bewusst: a) Retro Rock wurde in Schweden schon Mitte der Neunziger goutiert, und b) der dritte Sänger der Band und nunmehr ehemalige Frontmann der fürchterlichen Firewind, Apollo Papathanasio, ist der mit Abstand schlechteste Mann am Mikro in der Geschichte der Band.
Während der geniale Ur-Schreier Christian „Spice“ Sjöstrand mit markigem Organ ein Meisterwerk wie AD ASTRA (2000) zum Klingen und Schwingen brachte und sein Nachfolger, Grand Magus’ Janne „JB“ Christofferson, der gelungenen Deep Purple-Hommage ON FIRE (2002) stimmlichen Zunder verpasste, so fällt mit Apollos Ausdruckslosigkeit der Gesamteindruck weiterhin deutlich schlechter aus.
Klar, Per Wibergs wunderbare Tasteneinlagen sind immer noch das Salz in der Suppe, und ein Song wie das wirklich herausragende ‘Hello Sorrow’ ist durchaus Deep Lizzy oder Thin Purple vom Feinsten. Im Zuge der Veröffentlichungsflut, welche die akute Vintage-Welle hochspült, haben es die Beggars allerdings zunehmend schwerer, da sie nicht nur ihre vokalistischen Alleinstellungsmerkmale eingebüßt haben. Somit ist EARTH BLUES leider nicht mehr als eine weitere nette Traditionsverbeugung vor den in Stein gemeißelten Hard Rock-Urvätern.
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