Soulfly CONQUER Review

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Der Opener ‘Blood Fire War Hate’, bei dem bezeichnenderweise Morbid Angels David Vincent am Mikro aushilft, ist eine typische, Slogan-artig vorgetragene Soulfly-Nummer, die sich nach einem etwas repetitiven Start zu einer veritablen Hymne entwickelt – und härtetechnisch die Latte für dieses Album ziemlich hoch legt.

‘Unleash’, der folgende Video-Track, bringt die obligatorischen, jedoch deutlich ruppiger als gewohnt inszenierten New Metal-Strukturen, kombiniert mit dezentem Ethno-Tribal-Geplänkel, verzettelt sich aber ein wenig in den Breaks zwischen treibend-grooviger Kost und abgespaceten Klimper-Parts. Damit stehen die Eckpfeiler des sechsten Soulfly-Albums schon mehr oder weniger. Man merkt CONQUER an, dass Max Cavalera einen Kontrapunkt zu DARK AGES schaffen wollte, und man spürt den Eindruck, den die Rückbesinnung auf alte Sepultura– und Hardcore-Sounds im Zuge der Arbeit an Cavalera Conspiracy hinterlassen hat.

Das Ergebnis wird sicher in Soulfly-Fan-Zirkeln zwiespältig aufgenommen werden. Zu schroff geht die Band teilweise zu Werke, und selbst wenn die Grooves auch im Up-Tempo immer noch standesgemäß pumpen, stellt sich phasenweise der seltsame Eindruck ein, dass die oft aus heiterem Himmel kommenden technischen Kabinettstückchen – Death Metal-Soli, proggige Breaks etc. – nur dazu dienen, die Primitivität der Songs zu übertünchen.

Aber nicht, dass wir uns hier falsch verstehen: Ich mag diese primitive Härte, den Druck, die charmanten Bolt Thrower-Zitate in ‘Warmageddon’, das Flair der Früh-Neunziger-Death- und -Grind-Szene, dem Cavalera & Co. hier huldigen. Doch wer einmal mehr den einzig würdigen Nachfolger von Sepulturas ROOTS herbeigebetet hat, wird hieran verzweifeln.

ROBERT MÜLLER

(Diese und viele weitere Rezensionen findet ihr in der METAL HAMMER August-Ausgabe!)


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