
Eine frische Band in einem Genre, in dem „frisch“ ein Schimpfwort ist! Bis zuletzt konsequent also, dass Sorcerer mit IN THE SHADOW OF THE INVERTED CROSS zwar ihr Debütalbum vorlegen, aber bereits alte Hasen sind: Ende der Achtziger von Bassist Johnny Hagel (Tiamat) gegründet, machte die Band, komplettiert durch Sänger Anders Engberg (Therion, Lion’s Share), mit einigen Shows und zwei erfolgreichen Demos auf sich aufmerksam – bevor Hagel 1992 in Richtung Tiamat abwanderte.
Mit einem Reunion-Auftritt beim Hammer Of Doom-Festival 2010 waren die ersten Schritte zum ersten Album getan – kleine, langsame Schritte, immerhin ist es Doom! Selbstredend gucken Sorcerer nicht nach links und rechts, sondern ziehen ihren Schuh lupenrein durch: zähe Black Sabbath-Riffs treffen auf Candlemass-Epik und True Metal-Soli. Engberg trumpft unterdessen als Tony Martin-Imitator auf.
So erschaffen die Schweden ein paar kleine Hits und Aufhorchmomente: Da wären etwa der Titel-Song (toller Titel, starker Refrain, geiles Solo!), ‘Prayers For A King’ (schön episch mit Rainbow-/Dio-Anleihen), ‘Sumerian Script’ (magisch-düstere Stimmung, kraftvolle Schreie) und ‘Exorcise The Demon’ (zieht mal in die Schwarze Messe, fällt mal aggressiv und schnell aus dem Rahmen). ‘The Gates Of Hell’ geht schön geradeaus und hat mit unter fünf Minuten sogar Radioformat! Neu und zwingend ist das alles nicht – will und soll es aber auch nicht sein. Doomster hingegen finden hier ihr Futter gegen lästige Frühlingsgefühle!
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