
Ein deutsches Kaufhaus für Bessergestellte bewirbt seine Schuhspanner, Löwenzahn-stecher und Gummierstifte gerne mit dem Slogan „Es gibt sie noch, die guten Dinge“ – was irgendwie auch auf Soon aus Chapel Hill, North Carolina, zutrifft.
Ihr so diskret benanntes Debüt erinnert an eine Zeit des wilden Denkens – an eine vielleicht rein imaginäre Epoche, in der alles möglich schien. Keine Grenzen, keine Ängste; die Form folgt dem Inhalt. Soon rekrutieren sich aus diversen Chapel Hill-Indie-Bands, haben also die örtlich vorherrschende DNS des Shoegaze, Melodic Punk und Grunge Light geerbt – aber auf den Variantenreichtum von VOL. 1 kann einen trotzdem nichts vorbereiten.
Da ist die brüchige Akustik des Openers ‘We Are On Your Side’, der sich zu einem üppigen Stück Psych-Pop auswächst; die Klapperschlangen-atmosphäre von ‘Gold Soul’, hitzeflirrend mit Geige und Drone, oder der Sunn O)))-Touch am Ende, auf ‘Rise’. Nicht ganz so gelungen: das U2-mäßige ‘Datura Stramonium’ sowie die Grunge-Hymnen ‘See You Soon’ und ‘Glass Hours’. Trotzdem ein mutiges Album – und wer Spaß an Baron und Mars Red Sky hat: bitte unbedingt reinhören!
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