Hand aufs Herz: Auch wenn ich ehrlich gesagt kurz schlucken musste, dass die bisweilen inflationär häufig zu hörende Stimme von Jeff Scott Soto jetzt auch in diesen Hemisphären auftaucht, passt der US-Sänger durchaus in die Reihe Mike Portnoy (Dream Theater, The Winery Dogs, Transatlantic et cetera), Derek Sherinian (Alice Cooper, Kiss, Dream Theater, Black Country Communion), Billy Sheehan (The Winery Dogs, Mr. Big, David Lee Roth) und Ron „Bumblefoot“ Thal (unter anderem Guns N’ Roses).
Denn hier sind nun mal die „Wir spielen überall“-Jungs am Werk, deren künstlerisches Potenzial vermutlich zu groß für nur eine Band ist. Der Summe ihrer Einzelteile entsprechend zelebrieren Sons Of Apollo eine verteufelt trickreiche Mischung aus Rock, Progressive Metal und jazzigen Ausflügen, handwerklich virtuos umgesetzt und teilweise von erstaunlich hoher kommerzieller Qualität. Natürlich gibt es daneben auch einige verquere – sorry – „Angebernummern“, bei denen jeder zeigen darf, was er drauf hat (‘Signs Of The Time’, ‘Lost In Oblivion’). Grandios ist PSYCHOTIC SYMPHONY vor allem immer dann, wenn Sotos Stimme dominiert – wobei ich nie gedacht hätte, dass ich solch einen Satz mal schreiben würde.