Stolze zwanzig Jahren gibt es Soilwork nun schon. Da ist es angebracht und angemessen, dass die aktuelle Besetzung um Gründungsmitglied, Vokalakrobat und Kiss-Fan Björn „Speed“ Strid auf ihre Karriere zurückblickt und gleichzeitig dem Stand der Entwicklung mittels eines Live-Mitschnitts Respekt zollt. Das Herzstück von LIVE IN THE HEART OF HELSINKI ist der 23 Songs und die gesamte Diskografie umspannende Auftritt im Circus zu Helsinki.
Vor begeisterten Fans legt die Band eine engagierte Show hin, inklusive zweier Gastauftritte von Floor Jansen (Nightwish) und Nathan Biggs (Sonic Syndicate). Der Sound ist klar, fett und klingt – wie leider nicht unüblich – sehr sauber. Man muss zwar sicher nicht vermuten, dass im Nachhinein an der musikalischen Performance geschummelt wurde, aber es bleibt Geschmackssache, ob man wirklich jedes Störgeräusch rausmixen sollte, oder ob das dem „Live-Erlebnis“ nicht eher abträglich ist.
Das Bonusmaterial umfasst eine kurze Band-Historie, vier Songs, bei denen man per (seitlicher) Drumcam-Perspektive Spaßvogel Dirk Verbeuren beim Trommeln bewundern kann sowie ein „Making-of“ rund um die Entstehung des letzten Albums THE LIVING INFINITE (2013). Letztlich ein gelungenes Fan-Paket, dem das Konzert optional in Doppel-CD-Form beiliegt und das dadurch – dank des Sounds – auch ein Quasi-Best-of mitliefert. Außerdem macht die Live-Karriereschau noch mal bewusst, wie vielseitig und gehaltvoll Soilwork im Vergleich zur Kollegenschaft aus dem Bereich Melodic Death/Modern Metal agieren.
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