In Sachen „dämlichstes Cover ever“ sind Snail mindestens genauso weit vorne, wie bei breit rockendem Stoner Rock mit mächtig 70er und früh-90er-Einschlag. Einigen Szene-Kennern sagt der Name Snail vielleicht sogar noch was, denn Anfang der 90er haben sie schon mit ihrem selbstbetitelten Debüt punkten können.
Was auf dem Debüt schon begeisterte, wird jetzt nach 14 Jahren Abstinenz auf dem zweiten Album endlich fortgesetzt: teils sphärisch psychedelischer Stoner Rock mit Parallelen zum großartigen Alternative Rock, der Anfang der 90er dank Bands wie der Screeming Trees oder Soundgarden die Musikwelt veränderte. Auf der anderen Seite doomen Snail ihrem Band-Namen entsprechend aber auch gern im Schneckentempo durch die Wüstenlandschaft, lassen Bands wie Sleep und alte Monster Magnet auf eine Jam vorbei kommen und begeistern so mit einer die Jahrzehnte umfassenden Zeitlosigkeit.
Wenn erstmal ein Groove gefunden ist, der zum Riff passt, behält das Quartett diesen stoisch bei. Wenn die Musiker meinen, der Sound brauche mehr Raum, um seltsame Geräusche im Hintergrund aufzunehmen und so der Psychedelik Vorschub zu geben, wird eben das eingefügt.
Was das alles nun mit einer Blutorangenscheibe, einem grünen Planeten oder dem titelgebenden Blut zu tun hat, bleibt wohl erstmal dem verschroben großartig dröhnenden Snail-Kosmos überlassen, musikalisch ist BLOOD aber für jeden Freund dieser Richtung beste Unterhaltung.
Tobias Gerber
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