Denkt man daran, wie Skull Fist noch vor einigen Jahren gemeinsam mit Enforcer und Stallion den Old School-Untergrund ordentlich aufmischten, macht sich bei der neuen Scheibe zunächst Wehmut breit: Die vier Kanadier scheinen einen Gutteil ihres kreativen Pulvers 2014 mit CHASING THE DREAM verfeuert zu haben. WAY OF THE ROAD tut sich schwer, warmzulaufen, was zum einen an der vergleichsweise dumpfen Sound-Qualität liegen mag, zum anderen an den Kompositionen, die sich größtenteils in belanglosem Durchschnitt bewegen.
🛒 WAY OF THE ROAD jetzt bei Amazon kaufenVom sonst so gewieft mit Ohrwurm-Riffs und -Refrains ausstaffierten Drei-Akkorde-Metal sind nur noch die drei Akkorde übrig. Auf die Aufhübschung der Stimme durch den Computer wurde diesmal dankenswerterweise verzichtet, aber leider kommen dadurch auch die schiefen Wahrheiten zum Vorschein, die bisher geschickt verschwiegen wurden – zugegeben: Es finden sich dennoch ein paar Lichtblicke, und angesichts der Solokünste von Jackie Slaughter wird noch immer jeder Gitarrist vor Neid verblassen.
Zwischen den irrelevanten Lückenfüllern entpuppen sich ‘Witch Hunt’ und ‘Don’t Cross Me’ nach dem zweiten und dritten Hören außerdem als kleine Highlights – vor allem aber auch, weil sie aus dem Drei-Akkorde-Schema ausbrechen. Besonders Letzterer besticht durch seine Van Halen-Virtuosität und verhilft zu einer vorsichtigen und ganz knappen Vier – mit der Warnung, nicht zu viel Skull Fist zu erwarten.