Skindred gelten seit Jahren als heiße Anwärter auf so einiges: nächstes großes Ding, Erben von Dub War, geniale Musik-Potpourristen, Live-Kult und ähnliches mehr. Auf SHARK BITES AND DOG FIGHTS legen sie mit dem Opener ‘Stand For Something’ gleich so amtlich los, dass sie ihren Heißer-Anwärter-Status lauthals in die Welt rocken.
Zackige Riffs, mehrere elektronische Hintergrundebenen, Groove, gute Laune – da wird schön zwischen Metal und Dancehall verwurstet, was in den Song passen könnte. Das klingt auch heute noch so frisch, wie Crossover Anfang der Neunziger mal war. Das liegt wie auch bei den folgenden Songs vor allem an der herausragenden Verschmelzung unterschiedlichster Stilelemente und dem Sound, der nicht zu dick aufträgt, trotzdem aber auf der Höhe der Zeit ist. Manchmal schaut ein bisschen Drum’n’Bass im Beat vorbei, mal flauscht ein leichter Ska-Anschlag über die Saiten – und trotzdem bleibt alles immer im Metal beheimatet.
Leider nerven die manchmal zu klischeebehafteten Polit-Texte etwas. Gibt es denn diesen Reggae-Einschlag nicht auch ohne Aufrührertum? Außerdem scheinen sich die vier Musiker manchmal nicht wirklich einig zu sein, wo die Reise eigentlich hingehen soll. Dann kommt der Song nicht so ganz auf den Punkt. Davon abgesehen, ist SHARK BITES AND DOG FIGHTS aber ein unerhört frisches Album mit tollen Ideen und bester Unterhaltung, das offenohrigen Metallern nur ans Herz zu legen ist.
Tobias Gerber
Diese und viele weitere Rezensionen gibt es in der Januar-Ausgabe des METAL HAMMER.
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