So langsam erinnern die GRAVEYARD CLASSICS an die ‘Saw’-Filmreihe: So lange der letzte Teil noch was abwirft, kann man hemmungslos über einen nächsten nachdenken. Immerhin sind auf der neuen Cover-Scheibe der US-Deather ein paar ungewöhnliche Titel drauf: ‘A Dangerous Meeting’ von King Diamond überrascht ebenso wie das cool-rotzige ‘Psycho Therapy’ der Ramones oder der Prong-Hit ‘Snap Your Fingers, Snap Your Neck’.
Bei den Standards Metallica und Slayer beweist man auch ein Händchen für das Unerwartete: ‘The Frayed Ends Of Sanity’ und ‘At Dawn They Sleep’ sind geschickt gewählt, zeigen aber auch auf, warum deren Originatoren zur Weltspitze zählen: Beim Metallica-Song fehlt im Mittelteil der unglaubliche Drive, beim Slayer-Track die erhabene Bösartigkeit. Die Covers von BTO, Twisted Sister und Van Halen taugen eher nichts: für Herrn Schöwe sicher Sakrileg, für den Rest der (Death) Metal-Welt eher langweilig. ‘Pounding Metal’ von Exciter, das bereits vom US-Death-Allstar-Haufen Criminal Element perfekt gecovert wurde, haut auch ordentlich rein, hilft aber letztlich leider nicht, den zwiespältigen Eindruck der Scheibe in die eine oder andere Richtung zu festigen.
Gut produziert von Jason Suecof (u.a. The Black Dahlia Murder), hätten sich die Aufnahmen als limitierter Bonus zum gerade mal ein Jahr alten, letzten regulären Album DEATH RITUALS sicher deutlich besser gemacht. Wie viel Vorsprung hat die ‘Saw’-Serie?
Thomas Strater
Diese und viele weitere Rezensionen gibt es in der Februar-Ausgabe des METAL HAMMER.
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