Nach ihrem horrorgetränkten Erstwerk aus dem Jahr 2016 setzen die Finnen Silver Bullet zu ihrem zweiten Streich an: MOONCULT führt mittels symphonisch angereichertem Heavy Metal ins romantisch-schaurige Schottland und kommt an seinen besten Stellen metallisch-mitreißend (‘The Witches Hammer’) und mit energischem Galopp daher (die Riffs des guten ‘Battle Of Shadows’ erinnern an Sonata Arctica). Dabei kokettiert das Werk phasenweise mit überzogener Theatralik (‘The Chalice And The Blade’) und fokussiert sich auf seine hörspielartigen Elemente, was zum Teil die Energie herausnimmt (‘Burn The Witch’ hat zum Beispiel Höhen und Tiefen).
🛒 MOONCULT bei AmazonDennoch haben Silver Bullet definitiv ein Händchen dafür, mit kreativen Mitteln Atmosphäre zu generieren und den – für Pathos, Party und Pogo gleichermaßen offenen – Hörer in ihr facettenreiches Schauspiel zu ziehen. Einen überzeugenden Teil der Einladung formuliert dabei Sänger Nils Nordling, der als tragende Säule des pompösen Konzepts brilliert. Dass gleich zwei Stücke (darunter ein mittiges) den Zusatz „Intro“ tragen, mag einer eigenen Logik folgen, schmälert die Leistung des Quintetts aber nicht.