
Jippie, die Band mit dem am unnötigsten komplizierten Namen dieser Ausgabe geht an mich. Shylmagoghnar aus den Niederlanden sind ein Projekt, das sich in den weitgehend unbereisten Grenzlanden zwischen Prog Metal, Black Metal und Melodic Death Metal niedergelassen hat. Ein komplexer Name und komplexe Musik erwarten uns also auf CONVERGENCE, dem zweiten Werk des auf ein Soloprojekt von Nimblkorg (!) geschrumpften Unterfangens. Und die Musik … die packt. Unheimlich dicht und griffig agiert der Solitär, gibt progressiven Eskapaden kunstfertig Raum und holt die Ernte immer wieder rechtzeitig in Form von überwältigenden, entwaffnenden Passagen ein, bei denen man mit dicker Gänsehaut und Kopfschütteln vor den Boxen kniet.
🛒 CONVERGENCE bei AmazonDa bedient einer zielgenau Knöpfe, die Emotionen und Assoziationen auslösen. CONVERGENCE ist euphorisch jubilierend, dann wieder gedankenversunken, bald darauf verschachtelt schillernd wie ein mathematisches Rätsel, um dann auch einfach mal ordentlich loszuballern oder mit ENTHRONE DARKNESS TRIUMPHANT-Glocken-Keyboards nostalgisch zu verzücken, grimmiges Shagrath-Gekeife inklusive. Als bemühten Vergleich könnte man vielleicht noch Disillusion in einer etwas schwärzeren Form heranziehen. Dann wiederum erinnern die Melodik und die paganen Chöre an frühe Mithotyn, falls die noch jemand kennt. Aber wirklich gerecht wird man diesem wundersamen, wunderbaren, wunderreichen Werk damit auch nicht.
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