In den vergangenen Jahren haben sich die Belgier einen hervorragenden Ruf in der (Düster-)Doom-Szene gemacht, insbesondere auch deshalb, weil Frontfrau Michelle Nocone dem Bandsound mit ihrer markanten und kraftvollen Stimme eine einzigartige Note verlieh.
Nachdem sich die Sängerin im vergangenen Jahr aus dem Line-up verabschiedet hatte, hegten etliche Fans Zweifel, ob die Band in der Lage sein würde, das hohe Niveau zu halten. Die Antwort lautet: teils, teils. Denn das Innovative, Eigenständige, das Michelle zu Serpentcult beitrug, fehlt natürlich, zudem ist der Vocal-Anteil auf ein Minimum gesunken. Auf der anderen Seite haben es die verbliebenen Mitglieder Frédéric Caure (Gitarre), Steven Van Cauwenbergh (Bass) und Frederik Cosemans (Drums) geschafft, das Beste aus der Situation zu machen. Serpentcult bestechen aktuell weniger durch die rohe Direktheit, mit der ihr 2009er-Debüt WEIGHT OF LIGHT faszinieren konnte, sondern setzen stattdessen auf mehr Filigranität und Detailverliebtheit. Zudem ist es ihnen gelungen, ihr Klangspektrum zu erweitern: Zarte und zugleich überaus hypnotische Instrumentalpassagen wie in ʻCrippled And Frozenʼ sind nur ein Beispiel dafür.
Eigentlich sollte man Serpentcult heute fast schon als andere, neue Band betrachten, und zwar als eine, die noch über enormes Entwicklungspotenzial verfügt.
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