Dieses Debütalbum war 24 Jahre in der Mache: Septic Tank wurden 1994 als Nebenprojekt von Cathedral gegründet. Doch erst, als sich die britischen Doom-Meister auflösten, ging es für das Hardcore-Punk-Projekt richtig los. Frontmann Lee Dorrian kehrt zu seinen musikalischen Wurzeln (Stichwort: Napalm Death) zurück – ungefiltert, brutal und primitiv. Die Band selbst bezeichnet ihren Sound als „metallic hardcore thrash“ und trifft es damit ziemlich gut. ROTTING CIVILISATION klingt wie eine Kneipenschlägerei zwischen Black Flag, Discharge und Motörhead. Dorrian speit seine ganze Verachtung für die Menschheit aus, der Rest der Band scheppert um ihn herum, als wäre sie einer Zeitkapsel aus den Achtzigern entstiegen.
Das Gaspedal ist permanent durchgetreten, für klangliche Experimente und Variationen bleibt kaum Zeit. Ihren rauen Retro-Sound verdankt die Platte übrigens Jaime Gomez Arellano, der hier nicht nur hinter den Reglern, sondern auch am Drumkit saß und unter anderem verantwortlich für den Sound jüngerer Paradise Lost- und Ulver-Platten zeichnet. Selbsterklärend ist ROTTING CIVILISATION in seiner nostalgischen Natur weder wegweisend noch essenziell, aber Fans der alten Schule werden an Septic Tank ihre Freude haben.