Pop-Punk ist zum Glück noch lange nicht tot – das haben zuletzt immerhin Green Day und Blink-182 mit ihren aktuellen Alben bewiesen. Doch auch junge Bands wie Send Request liefern regelmäßig starkes Material, was jetzt auf dem zweiten Langspieler des Pennsylvania-Vierers begutachtet werden kann. So zum Beispiel der herrlich groovende Opener ‘Dr. Dare Rides Again’, der angenehm an Four Year Strong erinnert, das positive ‘Falling To Pieces’ mit Schmacht-Refrain und die Sum 41-Anlehnung ‘Antisocial War’ bieten genau das, was man als Genrefan erwartet.
Einziger Vorwurf: Anders als bei den ganz großen Pop-Punk-Kapellen der Moderne wie Man Overboard oder The Story So Far fehlt es etwas an Eigenständigkeit, denn die US-Boys orientieren sich im Songwriting hörbar an den großen Vorbildern. Immerhin werden dabei die Jahrzehnte variiert, sodass sich PERSPECTIVES mehr wie ein Ritt durch die Pop-Punk-Entwicklung anfühlt.
Zudem verliert die Platte in der zweiten Hälfte zu sehr an Fahrt – ja, Schmachtnummern wie ‘Trust’ oder das abschließende ‘If I Stay’ gehören eben auf so ein Album, aber: Die Geschwindigkeit wird am Ende einfach zu sehr rausgenommen. Schade, denn eigentlich will ich PERSPECTIVES besser finden, als es letztlich ist. Eine Beartooth-Annährung wie ‘Talk A Lot’ findet man nämlich nicht so oft bei Bands dieser Art!