Auch das gibt es: Eine Band mit ihrem neunten Album in 30 Jahren, einen durchaus originellen Ansatz zum Thema atmosphärischer Black Metal, und trotzdem kennt sie kaum eine Sau. Ungarns Sear Bliss haben nach einem etwas ruppigeren Frühwerk seit 2000 mit Zoltán Pál einen Posaunisten (der gelegentlich auch anderes Blech bläst) in ihren Reihen und verstehen es, diese ungewöhnlich grelle Facette in gepflegten Arrangements schön zur Geltung kommen zu lassen. So weit, so gut. Aber von dieser Ausgangsbasis aus hat sich seit 2002, seit FORSAKEN SYMPHONY, viel zu wenig getan. Immer mal wieder schien die Band komplett von der Bildfläche verschwunden, um dann mit „mehr vom Gleichen“ ein Lebenszeichen zu senden.
🛒 HEAVENLY DOWN bei AmazonIn diesem Sinn schließt sich HEAVENLY DOWN nahtlos an LETTERS FROM THE EDGE von 2018 an, nur dass sich vielleicht noch ein Hauch mehr Aggression in Wohlklang auflöst. Es klingt toll, es hat magische Momente, aber es fehlen weiterhin die richtig guten Songs, die dafür sorgen, dass in dem kleinen Kreis, der Sear Bliss kennt und schätzt, diese als was anderes als „die Band mit der Posaune“ gelten. Charmantes Album, wirklich, aber harmlos.
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