Ehrlich währt am längsten – das gilt auch und in besonderem Maße in der Musik. Und so verwundert es kaum, dass der einstige Sänger der Rock-Giganten Creed mit seinem dritten Soloalbum solch ein bärenstarkes Werk vorlegt: THE SPACE BETWEEN THE SHADOWS zeigt den oft gefallenen und an sich selbst gescheiterten Scott Stapp verletzlich und schwach, bezieht aber genau aus dieser chronologisch angelegten, stimmlich herausragenden und nicht zuletzt deshalb äußerst glaubwürdigen Selbsterkenntnis seine Stärke: Nach dem ersten Aufbegehren mit ‘World I Used To Know’ setzt sofort der Tiefgang des Quasi-Titel-Tracks ‘Name’ ein.
🛒 THE SPACE BETWEEN THE SHADOWS bei AmazonDanach begehren zwischen akustischer Cowboy-Gitarre (‘Heaven In Me’) und fragiler Ballade (‘Wake Up Call’) schwermetallische Riffs am laufenden Band auf und halten den Hit-Faktor hoch (‘Purpose For Pain’, ‘Survivor’, ‘Face Of The Sun’), bis schließlich, nach der emotional in die Vollen gehenden, Bennington und Cornell gewidmeten Gedenkhymne ‘Gone Too Soon’, die Katharsis mit ‘Ready To Love’ erfolgt – und Stapp den Schattentagen (zumindest auf dem Album) endgültig entflieht. Ein dynamisches, stimmig angelegtes und von vorne bis hinten gelungenes Rock-Opus, das ehrlich berührt.