Während die Rock-Welt auf die Creed-Reunion wartet, veröffentlicht Scott Stapp ein neues Soloalbum, das wie schon der Vorgänger THE SPACE BETWEEN THE SHADOWS (2019) einen Teil seines psychischen Heilungsprozesses vertont. Vor zehn Jahren war der mehrfach platinprämierte Frontmann komplett am Ende, Drogenhölle und Selbstmordversuche inklusive. Heute scheint Stapp nicht nur wieder körperlich in bester Verfassung zu sein, auch die Stimme ist auf absolutem Top-Niveau. Man fühlt sich an selige HUMAN CLAY-Zeiten und 1999 erinnert. Dazu passt auch der Sound, der für Rock-Verhältnisse fast schon zu brutal drückt. Was für eine Röhre, was für eine Produktion. HIGHER POWER macht in den harten Momenten wirklich alles richtig und präsentiert die perfekte Kombination aus modernen Arrangements, mächtigen Hooklines und einer klassischen Rock-Stimme, welche die Siebziger Jahre aufleben lässt.
🛒 HIGHER POWER bei AmazonLeider ist die Gewichtung zwischen den Rockern und Balladen etwas verrutscht. Nicht alle softeren Lieder besitzen die kompositorische Klasse und Intensität von ‘What I Deserve’. An mancher Stelle wirkt HIGHER POWER leicht selbstverliebt. Das kostet in der Dynamikbewertung ein paar Punkte, ändert aber nichts daran, dass man als Creed- und Stapp-Fan bedenkenlos zugreifen kann.
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