Mit gewohnt mächtigem Sound, aber ungewöhnlichem Konzept gehen die schweizerischen Black-Death-Doom-Sludger Schammasch auf ihrem neuen Serienprojektkonzept vor: Mystisch wird’s, und zwar sehr – fußend auf ‘Die Gesänge des Maldoror’ des französischen Dichters Lautréamont, einem Werk über den schwarzen Erzengel Maldoror, der Inkarnation des Bösen schlechthin.
Im ersten Teil der Schammasch’schen Abhandlung dessen wird man auf eine 30-minütige Reise geschickt, die von schwerem Sound, gesprochenen Worten und vereinzelt choralen Gesängen bestimmt wird. HERMAPHRODITE ist fast durchgehend divergent zu allem bisher von Schammasch bekannten, gewohnten, geliebten – es gilt eine neue Welt zu betreten, deren Ur-Industrial-Charakter und wogendes Doom-Spektakel lediglich einmal (‘Chimerical Hope’) von klassischem, (t)reibend nach vorne gehendem Schammasch-Brutalitätsspektakel aufgebrochen wird, bevor das abschließende ‘Do Not Open Your Eyes’ etwas ins Leere läuft.
Ob sich die Schweizer auf den folgenden THE MALDOROR CHANTS-Teilen ähnlich präsentieren oder jedem ein anderes Wandelgewand spendieren, bleibt mit Spannung abzuwarten – denn solch ein langfristiges Konzept verliert sich gerne mal in repetitiver Langeweile.