Nach den bisherigen, in sich zusammenhängenden drei Machtwerken von Schammasch muss man erst mal durchatmen. Und sich nach der losgelösten und daher erfrischenden 2017er-EP THE MALDOROR CHANTS: HERMAPHRODITE, die tropfenden Mundes nach einer Fortsetzung verlangt, fragen: Wie geht es nun weiter, was kommt? HEARTS OF NO LIGHT scheint sich diese Frage ebenso zu stellen. Konträr zum Albumtitel tut sich öfter als gewohnt und gewollt im urwüchsig-untiefen Schammasch-Sound-Kosmos eine ungemütliche Helligkeit auf.
🛒 HEARTS OF NO LIGHT bei AmazonAuch hinsichtlich ihrer musikalischen Ungreifbarkeit zeigen die Schweizer nicht mehr die Konsequenz wie einst, sondern schreitet zum Beispiel ‘Ego Sum Omega’ strukturell nah zu kernbeliebigen Doom-/Post Black-Schemen. Die schöpferische Pause aka Leere nach den mammutösen, eindringlichen Epen macht sich auf HEARTS OF NO LIGHT leider mit einer gewissen Ziellosigkeit bemerkbar, die diesem Album eine zu harsche Unzusammenhängigkeit beschert – bei allem (auch gesanglich variablen) Bemühen: Der künstlerische Biss und das bis dato Besondere von Schammasch sind nahezu dahin.