Auf dem 2009er-Album DARK MATTER DIMENSIONS gaben die beiden Frontmänner Roberth Karlsson (Growls) und Lars Palmqvist (Klargesang) ihren Einstand bei Scar Symmetry. Nun legen sie mit THE UNSEEN EMPIRE nach und stellen hier erstmals die gesamte Bandbreite ihres Könnens unter Beweis. Während auf dem Vorgänger die Abgrenzung zur Ära mit Christian Älvestam am Mikro im Vorgrund stand, geht es nun darum, den Sound weiter zu öffnen und die Markenzeichen der Band stärker herauszuarbeiten.
Ein richtiger und notwendiger Schritt, in jeglicher Hinsicht. Denn zwar ist THE UNSEEN EMPIRE im Vergleich zu den Frühwerken der Schweden weitaus weniger extrem, punktet dafür aber mit seiner enormen Eingängigkeit. Reine Härtefanatiker wird das wohl abschrecken, wer aber auf den virtuosen Mix aus brillanten Soli, markanten Refrains und pumpenden Grooves steht, wird hier glücklich. Hinzu kommt, dass Scar Symmetry das Prinzip der Arbeitsteilung inzwischen perfektioniert haben. Ein Beispiel dafür: Das moderne, treibende ʻIlluminoid Dream Sequenceʼ, das zwischen sphärischen, erhebenden Momenten und brutaler Wut balanciert. Die beiden Vokalisten Karlsson und Palmqvist sind für den Kontrast zwischen Gut und Böse zuständig, während die Instrumentalfraktion für einen (technisch überaus beeindruckenden) Brückenschlag zwischen den beiden Kontrapunkten sorgt.
Einziges Manko an THE UNSEEN EMPIRE: Einige Stücke, zum Beispiel ʻExtinction Mantraʼ, hätten gestrafft werden müssen, um die Gegensätze stärker zuzuspitzen und so prägnanter herauszuarbeiten, der Fokus geht bei einzelnen, zu breit ausgewalzten Parts verloren.
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