
Bei Saxon weiß man, was man erwarten darf. Ihr neues Album THUNDERBOLT bietet gewohnte Sachsenqualität, die sich vor allem aus der charismatischen Stimme von Frontmann Biff Byford und den traditionell starken – oder aber stark traditionellen – Riffs der beiden Gitarristen Paul Quinn und Doug Scarratt speist. Stellvertretend hierfür stehen der Titel-Track, der auch thematisch auf die anvisierte Zielgruppe ausgerichtet ist, das wortwörtlich walzende ‘Nosferatu (The Vampires Waltz)’ mit kurzen Grunts, das marschierende ‘Sniper’ oder eine der von Biff so geliebten mythologischen Geschichten in ‘Sons Of Odin’.
Apropos: Einer der inhaltlichen Höhepunkte ist Saxons künstlerische Verbeugung vor Motörhead und deren Galionsfigur Lemmy Kilmister, bei der Byford & Co. sogar eine Originalkonzertansage des Motörhead-Kopfs (das legendäre „We are Motörhead and we play Rock’n’Roll!“) einspielen. So weit alles wie erwartet und erhofft. Wer die aktuelle Song-Auswahl allerdings etwas genauer analysiert, findet dann doch die ein oder andere Neuerung, wie etwa die progressive und an Bands wie Symphony X oder Labyrinth erinnernde Nummer ‘The Secret Of Flight’, in der sich Saxon auch an rhythmisch komplexere und klanglich mehrschichtige Arrangements heranwagen. Ansonsten gilt: Saxon bleiben ein offensichtlich nicht altern wollendes Phänomen.