Ob die Rufe nach einer ultimativen Abschiedsshow von Tampa’s Finest mit diesen zwei als Ersatz-Schwanengesang gedachten Greatest-Hits-Samplern (beide CDs können übrigens getrennt erworben werden) nun endlich verstummen, bleibt zweifelhaft. Egal, an der Song-Auswahl gibt es nichts zu mäkeln: Angefangen bei einem Frühwerk wie ‘Power Of The Night’ über Evergreens wie ’Hall Of The Mountain King’ und ‘Gutter Ballet’ bis hin zu Klassikern aus der Zak Stevens-Ära (‘Edge Of Thorns’, ‘Handful Of Rain’, ‘Chance’) ist alles dabei, was das Herz begehrt.
Drei von Mastermind Jon Oliva 2009 als Akustik-Versionen eingespielte Bonustracks (‘Anymore’, ‘Not What You See’, ‘Out On The Streets’) bringen noch den Hauch des Exklusiven in die Geschichte. Das ist jedoch nichts gegen die nur dem Zwei-CD-Box-Set beiliegende DVD LIVE IN JAPAN 1994, die bisher nur in Nippon oder über den sauteueren Importweg erhältlich war: Hier erleben wir eine Band, die dem kurz zuvor widerfahrenen Schicksalsschlag – Gitarrist Criss Oliva verunglückte nur wenige Monate zuvor, im Oktober 1993, tödlich – mit unbändiger Vitalität und eisernem Überlebenswillen strotzt.
Auch hier gilt: Sämtliche Tracks, die heute als Klassiker gehandelt werden, befinden sich im Programm. Zudem sehen wir die Band im wohl stärksten Line-up nach Criss Olivas Tod (neben Sänger Zak, Bassist Johnny Lee Middleton und Drummer Jeff Plate mit Gitarrist Alex Skolnick und dem „Mountain King“ himself hinter den Keyboards). Und zu betonen, dass die Japaner erstklassige visuelle Produkte abliefern, hieße, Sake nach Tokio tragen…
Andreas Schöwe
Diese und viele weitere Rezensionen gibt es in der April-Ausgabe des METAL HAMMER.
ÄHNLICHE KRITIKEN
Chris Caffery HOUSE OF INSANITY Review
The Gracious Few THE GRACIOUS FEW Review
Poison SEVEN DAYS LIVE Review
ÄHNLICHE ARTIKEL
Wertschau: Savatage
Vor 40 Jahren starteten Savatage mit dem Album SIRENS eine Karriere, die eigentlich von Hollywood verfilmt werden müsste.
Kreator: Die Coverartworks im Überblick
Vom Debüt ENDLESS PAIN (1985) bis zum aktuellen HATE ÜBER ALLES: Klickt euch durch die Coverartworks der deutschen Thrash-Metaller Kreator.
Crematory irritieren mit emotionalem Facebook-Post
Der Ton macht die Musik - nicht nur ebenda, sondern auch im sprachlichen Umgang mit den Fans. Wie man das eher ungeschickt löst, zeigen Crematory.