Nein, aus irgendeinem Grund zündet Saturnalia Temples dritter Ritus nicht. Dabei haben sie zumindest auf dem Papier nichts anders gemacht als auf dem morastig-bluesigen Vorgänger TO THE OTHER (2015). Es röhrt, es rumort, es gurgelt aus den Tiefen des Alls, abwechselnd werden ein klagender Priester und ein knurrender Oger ans Mikrofon gelassen. Was auf dem Vorgänger aber noch zu einem ganz entzückenden Gefühl berauschter Beklommenheit führt, sorgt auf GRAVITY erschreckend oft für Stagnation und Langeweile. Es ist zumindest reichlich fragwürdig, ob es eine gute Idee ist, einen Achteinhalbminüter wie ‘Saturnalia Temple’ auf einer einzigen Kindergartentonfolge aufzubauen, die im Grunde nicht mal die Bezeichnung Riff verdient.
🛒 GRAVITY bei AmazonDass die Schweden besser sind als das, beweisen sie glücklicherweise auch auf GRAVITY. ‘Between The World’, sogar zehn Minuten lang, ist ein beschwörendes, dramaturgisch geglücktes Mantra für die Schönheit der Bedeutungslosigkeit allen Lebens. Da funktioniert er wieder, der Sog dieser Band. Unterm Strich bieten Saturnalia Temple diesmal aber deutlich weniger als zuletzt – Vintage-Equipment aus den Siebzigern hin oder her.