Wer vor ein paar Jahren Zeuge des Desertfest-Auftritts der damals schon erneut mit Originalsänger Scott Reagers aktiven Doom Metal-Pionierkapelle war, weiß, dass die Reaktionen durchaus gespalten ausfielen. Während der eine Teil auf den Ursprungsfaktor setzte und Reagers Rückkehr feierte, vermisste die Wino-Fraktion nicht nur eine melodisch kompetente und ausdrucksstarke Stimme. Das erste Saint Vitus-Album seit 2012 und damit zugleich das erste mit Reager seit 24 Jahren sowie Patrick Bruders (Goatwhore, Crowbar, Down) Einstand als Bassist, hat nun mit derselben Problematik zu kämpfen:
🛒 SAINT VITUS bei AmazonDer Gesang des verlorenen Sohns bleibt – gelinde gesagt – gewöhnungsbedürftig. Ein Umstand, der leider auch von den blutleeren Kompositionen und der höchstens noch von Underground-Apologeten als kultig glorifizierbaren, muffigen Rumpelproduktion keineswegs wettgemacht wird. Wenn man sich zurückerinnert, wie cool Winos 2017er-Comeback mit The Obsessed (SACRED) war, versinkt diese SAINT VITUS dann auch gleich noch ein Stück weiter in der Bedeutungs- und Belanglosigkeit. Von der nicht nachvollziehbaren Entscheidung, denselben Albumtitel gleich zwei Mal zu verwenden, ganz zu schweigen.