2006 beeindruckten die Norweger Sahg auf ihrem tollen Debüt mit wuchtigem, Doom-beeinflusstem Heavy Metal. Die Kritiken fielen klasse aus, und nach Festival-Auftritten in Skandinavien folgte eine US-Tour mit Celtic Frost. Angespornt durch diese kleinen Erfolge, entwickelte sich aus dem ursprünglich als Projekt angedachten Konstrukt eine eingespielte Band, die auf SAHG II beweist, dass ihr Erstling keine Eintagsfliege war.
Den Musikern kommen dabei natürlich ihre umfassenden Erfahrungen in anderen Bands zugute. So ist Sänger und Gitarrist Olav Iversen Kopf von Manngard, und hinter Basser Tom Cato Visnes verbirgt sich niemand anderer als King Ov Hell von Gorgoroth. Die Songs von Sahg leben primär vom mächtigen, immens harten Riffing, der klaren und Kraft strotzenden Stimme und der düsteren, bedrückenden Atmosphäre. Auch das aktuelle Werk wird – aufgrund des nicht zu leugnenden Siebziger-Einflusses und der molligen Melodiebögen – vermutlich in die Doom Metal-Schublade gesteckt werden, was aber nicht ganz zutreffend ist.
Klar: ‘Star-Crossed’ passt wie die Faust aufs Auge in diese Kategorie – aber dagegen stehen die furiosen Schädelspalter ‘Pyromancer’ und ‘Ascent To Decadence’, das morbide ‘Wicked Temptress’, das psychedelische, leicht progressive ‘Monomania’ oder das filigrane ‘Echoes Ring Forever’ mit wunderbaren Soli. Sahg sind kompakt, aber abwechslungsreich – und befinden sich in der angenehmen Lage, Fans mit unterschiedlichsten Vorlieben ansprechen zu können. Das ist Metal mit Eiern.
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