Nachdem sich Sadus mit ihren vergangenen Werken alles andere als mit Ruhm bekleckert haben, scheint die Qualität ihrer Veröffentlichungen mit derselben Geschwindigkeit bergabzurauschen, mit der sie musikalisch unterwegs sind. Auch THE SHADOW INSIDE bildet in dieser Hinsicht keinen Ausreißer, der an die Glanzzeiten früher Tage anknüpfen könnte, in denen Alben wie ILLUSIONS (1988), SWALLOWED IN BLACK (1990) oder A VISION OF MISERY (1992) entstanden sind. Das dürfte nicht zuletzt der Tatsache geschuldet sein, dass Tieftonkünstler Steve DiGiorgio, der einst mit seinen ultraambitionierten Bassläufen das Salz in der Suppe von Sadus ausmachte, 2017 der Wiedervereinigung nicht beiwohnte.
🛒 THE SHADOW INSIDE bei AmazonUnd das hört man. ‘First Blood’ und ‘Scorched And Burnt’ schlagen in die Kerbe von modernem Thrash Metal, ‘Ride The Knife’ und ‘The Devil In Me’ bedienen sich hingegen des räudigen wie zackigen Gedresches der Achtziger. Sadus verstehen ihr Handwerk, denn nicht umsonst sind die ersten drei Alben Achtungserfolge, die von Kult-Thrashern noch immer wie der heilige Gral gehütet werden. Doch THE SHADOW INSIDE gelingt der erhoffte Brückenschlag zwischen Tradition und Moderne nur bedingt. Für den großen Wurf fehlen sowohl das Personal als auch der zielgerichtete Blick auf das, was die Zukunft für Sadus noch bereithalten könnte. Und das scheint ohne ihr markigstes Besetzungsmerkmal leider nicht mehr viel zu sein.
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