Sabaton THE GREAT WAR

Power Metal, Nuclear Blast/Warner (11 Songs / VÖ: 19.7.)

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Ein Album über den Ersten Weltkrieg? Aus dem Hause Sabaton fast schon überfällig! Der schweren Thematik mit dem nötigen Respekt zu begegnen und sich auf die Geschehnisse und deren Folgen einzulassen, war den Schweden ein ehrliches Anliegen – davon zeugt der Aufwand, der THE GREAT WAR begleitet: Pressetage in Verdun, intensive Recherche an Originalschauplätzen, ein Band-eigener History Channel. Auch das gelungene Artwork zeigt, dass Sabaton – wie so oft in ihrer Karriere bewiesen – die Traumata des Kriegs betonen und zum Nachdenken anregen wollen. Die Problematik, dies mit locker-beschwingtem Power Metal mit Faustballcharakter zu tun, lässt sich nicht mehr umgehen. Rein musikalisch gelingt den Generälen ein launiges Werk voller erhebender Melodien und mitreißender Hits (‘Devil Dogs’, ‘Great War’, ‘Fields Of Verdun’), die – mit Ausnahme klanglicher Spielereien in ‘The Attack Of The Dead Men’ und ‘The Red Baron’ – wenig experimentieren, sondern dem bewährten, pompös-energetischen Schema folgen und somit das Konzept in den Fokus rücken:

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Sabaton stellen drückende Fragen (‘Seven Pillars Of Wisdom’), folgen Protagonisten in erzählerischer Manier (‘82nd All The Way’) und rufen historische Paradigmenwechsel in Erinnerung (‘The Future Of Warfare’). Unterm Strich beinhaltet THE GREAT WAR 40 gut gemachte und stringent komponierte Minuten – solange man sich beim gefälligen Schunkeln und Kopfnicken davon freimachen kann, dass sie von Gaskriegen und anderen Gräueltaten erzählen. Auf der anderen Seite kann man Sabaton ihre akkurate (in der finalen Reflektion ‘The End Of The War To End All Wars’ und dem vertonten Soldatengedicht ‘In Flanders Fields’ gänsehautträchtig auf die Spitze getriebene) Geschichtspflege nicht hoch genug anrechnen – schließlich richtet sich ihre Musik gegen das Vergessen: „In Flanders fields the poppies blow / Between the crosses, row on row.“


Hätten mal lieber Sabaton statt irgendwelcher Stock-im-Arsch-Lehrer den Geschichtsunterricht übernommen – Schule wäre um einiges interessanter gewesen. Auf THE GREAT WAR bringt der schwedische Panzer die furchtbaren Geschehnisse des Ersten Weltkriegs näher, ohne diesen dabei zu glorifizieren. Sabaton beweisen wie gewohnt Feingefühl und Expertise. Musikalisch keine Überraschung, in ihrem Dunstkreis aber eben doch herausragend. Lisa Gratzke (5,5 Punkte)

So rund und mächtig klangen Sabaton seit CAROLUS REX nicht mehr. Kritik am Konzept darf und soll man gewiss üben; doch zumeist treffen die Schweden den richtigen Ton, sodass sich nicht nur Hymne an Hymne reiht, sondern THE GREAT WAR tatsächlich auch bewegt. Hollywood-Bombast trifft Historie trifft Headbanger: Vor allem in der „History Edition“ eine mitreißende Geschichtsstunde. Sebastian Kessler (6 Punkte)

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Sepultura: Darum war Jairo Guedz nicht Teil der Neuaufnahmen

Sepultura: Unvollständige Reunion „Möglicherweise wegen meiner Band, The Troops Of Doom (benannt nach einem Song auf MORBID VISIONS – Anm.d.A.), wollten sie die Sachen nicht vermischen und damals etwas mit mir machen“, sagte Guedz im Interview mit Metal Remains. „Ich bin mir nicht sicher. [...] Der Markt wollte das. Die Leute wollen das sehen. Aber vielleicht ist das nicht gut für das Geschäft. Denn man muss dafür bezahlen, dass ich ins Studio gehe [...] oder dass ich nach Phoenix reise und mit den Jungs aufnehme. Es kann also teuer werden. Vielleicht wollen sie etwas mehr mit einem geringen Budget machen…
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