Das Debütalbum der Schweden S.O.R.M. ist eine richtig harte Nuss. Eigentlich möchte man sie knacken, denn Teile des Kerns sind richtig lecker und liegen gut im Magen. Manch andere Brösel des Nussinhalts schmecken dafür aber richtig mies. Teilweise sogar so schlimm, dass man fast eine Allergie vermutet. Tatsächlich lassen sich die zwei Geschmäcker auf UNDER MY SKIN ziemlich einfach trennen: Die schnellen, geilen Hard Rock-Nummern und die langsamen, balladigen Schnarchlieder. Erstere funktionieren wunderbar. Schöne Spätsiebziger-Riffs, teils etwas angepunkt und rotzig, manchmal aber auch eher glamig. Aber immer schön ausdrucksstark, mit einer super rau-raspeligen Stimme im Vordergrund. Sänger und Gitarrist Micke Holms Stimmfarbe passt perfekt zum Schwarz des BACK IN BLACK-Anstrichs der Platte.
🛒 UNDER MY SKIN bei AmazonDie Balladen hingegen sind schrecklich. Und das liegt in diesem Fall leider an der eben noch hochgelobten rau-raspeligen Stimme – die passt nämlich gar nicht zur Musik. Holm versucht wohl, wie Phil Lynott zu klingen, hat aber einfach nicht den stimmlichen Tiefgang. Zusätzlich will es mit dem Tontreffen auch nicht recht klappen. Schade eigentlich, denn wären nur Vorwärts-Rock-Nummern auf dieser Platte, wäre sie richtig gut. So bleibt es eher ein Nuss-Mix aus dem Discounter.
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