„Es sind die Russen wieder da“ ist eine Zeile, die auf die österreichische Crossover-Truppe Russkaja gut zutrifft, die aber mit dem Jahr 2022 ziemlich schlecht gealtert ist. Umso wichtiger also, dass TURBO POLKA PARTY der bereits 2021 veröffentlichten Single ‘Russki Style’, aus der das Zitat stammt, die Anti-Kriegs-Hymne ‘No Borders’ als Einleitung voranstellt. Eine Einordnung der russisch inspirierten Musik also und die wichtigste Message zuerst – eine gute Wahl. TURBO POLKA PARTY feuert auch weiterhin die titelgebende Feierlaune an. Der Sprachen-Mix aus Englisch, Deutsch, Russisch und Spanisch lädt zum Tanzen ein, die Songs haben ihre Momente. Highlights sind der Limp Bizkit-Gedenk-Song ‘Shapka’ sowie die Zusammenarbeit mit den Hamburgern Le Fly für ‘Senales’.
🛒 TURBO POLKA PARTY bei AmazonZwischen Unterhaltung und politischen Botschaften ist außerdem noch genug Zeit, um gemeinsam mit In Extremos Micha Rhein (Das letzte Einhorn) mit ‘Olga von der Wolga’ einen schunkeligen neuen Setlist-Klassiker zu erschaffen. Allerdings kommt man nicht umhin, trotzdem infrage zu stellen, ob einige Entscheidungen auf dem siebten Album nicht doch eher fragwürdig sind. Warum etwa blieb ‘Russki Style’ keine alleinstehende Single, wenn Russkaja ein Auge auf die Politik haben? Wieso ist auf einem Anfang Februar erscheinenden Album ein ‘Last Christmas’-Cover enthalten? Und wieso endet jenes mit einem Rülpsgeräusch? Manche Dinge müssen nicht sein, selbst wenn am Großteil dieser Folk-Punk-Ska-Mischung überhaupt nichts auszusetzen ist.
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