Wer Black Metal als Musik ansieht, die einen im Inneren treffen, beklemmen, verstören und berühren soll, der kommt um das dritte Album des Solo-Projekts des ehemaligen Nagelfar-Schlagzeugers Meilenwald nicht herum. Die Band-Info verspricht schlicht „unheilvollen, bedrückenden Black Metal“ und überlässt es einem damit als Überraschung, dass Meilenwald die Extreme dieser Stilart in alle Richtungen auslotet und somit ein Album vorlegt, das einerseits strikt Black Metal, andererseits aber unerwartet abwechslungsreich ist.
Während der erste Track einem mit tiefem Gesang zu düster-getragener Musik eine Gänsehaut den Rücken hinunter meißelt, kommt ‘God’s Ensanguined Bestiaries’ als klassischer Black Metal-Track – roh, aggressiv und schnell. ‘Mount Sinai Moloch’ ist eine langsame beklemmende Black Doom-Walze, während ‘Blood Vaults’ nach vorne treibt, von einem fast sakral anmutenden Part ausgebremst wird und dann zeigt, dass es sehr wohl funktionieren kann, klaren Gesang über schwarze Raserei zu legen.
Mit diesen Beispielen wären zwar die Eckpfosten des beackerten Felds grob abgesteckt, aber lebt FOULEST SEMEN… eben vor allem auch von den Details, die dieses Album sehr eigen machen und dafür sorgen, dass es mit mehrmaligem Anhören immer noch wächst: Seien es die oft ungewöhnlichen Melodien, die eigenwilligen Song-Arrangements oder allgemein die apokalyptische beklemmende Stimmung, die sich in den bis zu 15 (!) Minuten langen Songs vor einem auftürmt. Sehr gelungen!
Diana Glöckner
Diese und viele weitere Rezensionen gibt es in der Oktober-Ausgabe des METAL HAMMER.
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